Samstag, 28. April 2012

Igor Levit lässt das Atmen in Heidelberg (gleich zweimal) vergessen


Der Heidelberger Frühling endet an diesem Wochenende.

 Nachdem Igor Levit am 11. April ein Konzert mit Beethovens Diabelli-Variationen und Frederic Rzewskis (*1938): »The People United Will Never Be Defeated!« spielte, war der pianistische Planet ein anderer. Das Publikum vergaß zu atmen, wie Eleonore Büning schrieb (vgl. FAZ, RNZ u.a.).

Und dieser Blogger war nicht dabei!

 Aber er eilte, eine andere Gelegenheit zu nutzen, Levit in Heidelberg zu sehen: am 25. gab es ein weiteres Konzert mit Kammermusik, in dessen Mittelpunkt Schostakovitsch stand. Die Cellosonate op. 40 und die Violinsonate op. 134 sowie die Romanzen op. 127. Umrahmt mit Rihm und Schumann, ergibt das ein Programm für fast drei Stunden. Und auch hier: atemlose Spannung, Verlust von Raum- und Zeitgefühl, als op. 134 erklang. Unglaublich, wie die Musiker in dieses Material eingestiegen sind. Mir bliebt das Herz stehen. Und dann: Begeisterung beim Publikum auch hier, die zwar etwas Zeit brauchte, um zu realisieren, was man das zu hören bekam, dann aber um so deutlicher verstand.

 Levit soll im kommenden Jahr Artist in Residence des Heidelberger Frühlings werden. Das Diabelli-/Ruewski-Programm wird am 13. Mai in Ludigsburg wiederholt!


 

N.B.: Igor Levit ist ein ausgesprochen bescheidener, freundlicher Mensch, der auch noch in volkommen klaren Worten sagen kann, was ihn an einem Stück bewegt.

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